Tagebuch 2014

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16.11.2014

Wie auf den Bildern zu sehen ist, hatten wir bei unserem Sonntagsausflug zum Versuchsgut der Landwirtschaftskammer Rhld., Haus Riswick in Kleve viel Spaß.

Bekleidet mit Schutzanzügen einer einheitlichen Größe wirkte unsere Gruppe wie Astronauten auf Heimaturlaub.

Der Ausbildungsleiter Herr Constantin führte uns, nach einer ausführlichen und sehr informativen Einführung über das Gelände zu den einzelnen Ställen mit unterschiedlichen Haltungsformen.

Da wir ja kleine Wiederkäuer halten, hatten viele Teilnehmer noch nie eine Geburt bei Kühen gesehen, auch dies bekamen wir geboten.

Besonders eindrucksvoll empfanden wir das Melkkarussell, wo nur mit zwei Leuten in relativ kurzer Zeit alle Kühe gemolken werden.

Im Anschluss an den Rundgang gab es dann noch sehr leckeren, selbstgebackenen Kuchen.

Diese informative Veranstaltung hat uns allen sehr gut gefallen und die Vereinsneulinge waren angetan, dass bei uns auch das Gesellige nicht zu kurz kommt.

Zum Ende bedankte sich der Vorstand bei Herrn Constantin, dass er einen Sonntag für unseren Verein geopfert hat. Auch hier noch einmal vielen Dank!

Um 17:15 Uhr waren wir wieder in Neviges und jeder konnte seine Tiere noch selbst versorgen.

13.11.2014

Wegen der Änderung unseres Geschäftsjahres hatten wir in diesem Jahr eine zweite Jahreshauptversammlung.

Nach Erledigung der üblichen Regularien stellte sich der neue Amtsveterinär für den Kreis Mettmann vor. Herr Dr. Kruse versprach, uns auch weiterhin bei den Lehrgängen und Seminaren mit anschließenden Prüfungen zu unterstützen.

Wir hoffen auf eine sehr gute Zusammenarbeit.

01.10.2014 

Schulung zur Erlangung der Tierschutz-Transportgenehmigung zum Transport der eigenen Schafe über 65 km und maximal 8Std.

Einige Mitglieder hatten diese von der EU vorgeschriebene Tierschutz-Transportgenehmigung noch nicht. Es kommt ja doch vor, dass man zum Kauf eines neuen Deckbockes, die Entfernungsfreigrenze überschreiten muss und für einen legalen Transport ist ein Sachkundenachweis bei einer Entfernung über 65 km. erforderlich.

Die Genehmigung stellt das für den Wohnort zuständige Veterinäramt aus, Voraussetzung ist der Nachweis einer sachkundigen Schulung.

11.09.2014 

Unser Stammtisch-Thema war diesmal sehr anspruchsvoll.

1.die Tierhalterhygiene und

2.das Zusammenleben von Schafhaltern, Hundehaltern und Jägern.

Herr Dr. Trapp war als Referent die beste Besetzung, die man finden konnte. Er ist nicht nur unser Mitglied, sondern selbst Schafhalter, Hundehalter, Jäger und beruflich anerkannter Hygienespezialist. Da wir uns ja alle kannten, wurde verständlicher Klartext gesprochen, welches diesen trockenen Stoff erheblich aufgelockerte. Wir sind überzeugt, dass nach dieser Aufklärung der nächste Kollegenbesuch keine unerwünschten Mitbringsel zurücklässt.

19.06.2014

Die Kreistierschau in Erkrath, am 19.6.2014 war eine gut vorbereitete und sehr gut organisierte Veranstaltung, auch unser Schafhalterverein war mit vielen Aktivitäten vertreten.

Sieben Mitglieder stellten unterschiedliche Schafrassen aus, ein Spinn-und Handarbeitskreis zeigte wie aus der Rohwolle ein Faden wurde, der dann verstrickt werden konnte. Zwei Filzer produzierten vor Ort, sie zeigten neue Kreationen, von Handytaschen bis zum modischen Filzhut.

Alle Aktiven des Vereins wurden kostenlos mit Waffeln und Kaffee versorgt.

Die Arbeit eines Hütehundes wurde demonstriert, wobei auch die Gefahren durch Besucherhunde erkannt werden mußten.

Insgesamt war es eine sehr schöne und gelungene Veranstaltung, die durch die Aktivitäten unseres Vereins sehr gewonnen hat.

08.05.2014

Wir konnten unser Mitglied Herrn Dr. Trapp gewinnen, uns an diesem Stammtischabend etwas über die genetische Vielfalt der einzelnen Schafrassen, deren Nutzungsmöglichkeiten und die zweckmäßigsten Haltungsgebiete zu erzählen. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Schaf im Hochgebirge, an der Küste oder in einer Heidelandschaft mit Moorgebieten die Landschaft pflegt. Über Jahrhunderte haben sich die Schafe an bestimmte Gebiete mit deren speziellen Lebensgrundlagen durch die natürliche Selektion angepasst und diese genetische Besonderheit weiter vererbt. Weiterhin erklärte Dr. Trapp auch, in welchem Maße Krankheiten, beziehungsweise die Veranlagung zum Erwerb einer Krankheit genetisch vorbestimmt ist. Es war ein gelungener Abend und wir hoffen, dass dieses Thema noch weiter vertieft werden kann.

05.04.2014

Mikroskopische Schafkotuntersuchung.

Angemeldet mit fester Zusage waren 11 Mitglieder. Gekommen waren aber nur sechs, die Anderen, als Gruppe, hatten sich schlicht und einfach im Datum geirrt. Ihnen wurde am nächsten Tag in einem Kompaktkurs gezeigt wie es geht.

Hier der Bericht einer Teilnehmerin:

„Frau Happe, wollen Sie?…“

– Der Wurm frisst mit – Schulung für Kotuntersuchung beim Schaf am 05.04.2014 bei Ehepaar Weischet.

Das Wichtigste zuerst: „Die Kotuntersuchung soll nicht den Tierarzt ersetzen, sondern nur als Erfolgskontrolle dienen“, darauf wies Horst Weischet hin.

6 Teilnehmer fanden sich mit Ehepaar Weischet, Anne Happe, Vortragende für Parasiten aus Siegburg und Jürgen Stahlschmidt, Fachmann für Mikroskoptechnik aus Hagen in Tönisheide ein, um gemeinsam etwas über eine einfache und fachgerechte Kotuntersuchung zu lernen.

Was wir brauchen:

Frischen Schafkot, denn die meisten dünnen Eierschalen von Magen- und Darmparasiten platzen beim einfrieren, nur Bandwurmeier haben eine härtere Schale und am besten von der Wiese gesammelt und nicht vom Stall/Stroh – dort finden sich zu viele Verunreinigungen, Zudem sollte die Entwurmung 3 bis 4 Tage her sein. Bei wenigen Schafen sollte man wissen, welcher Kot von welchem Tier stammt, bei einer größeren Herde tut es ein Querschnitt, denn die Tiere werden sich auf Dauer gegenseitig anstecken.

Eine gesättigte Salzlösung einfach selber herzustellen mit dem preiswertesten Salz und so viel Wasser, dass am Boden noch Salz verbleibt. Über Nacht stehen lassen und die Lösung dunkel aufbewahren, dann reicht sie für mehrere Untersuchungen.

Ein gut funktionierendes Mikroskop mit 100 und 400 -facher Vergrößerung. Hier ist der größte Feind der Staub, nicht zu viel putzen und reiben. Lieber auspusten

Objektträger aus Glas, Deckgläschen in der Größe 24 x 24 mm (kann man in der Apotheke bestellen).

Und ein Proben Set aus Plastik (Fecal Diagnostic Kit – Henry Schein).

Harte Köttel können in einer Plastiktüte/Einmalhandschuh und ein bisschen Salzwasser weich gematscht werden. Die Struktur des Kots ist übrigens völlig unerheblich vom Befall!

Das Probenset öffnen, Gefäß bis zur Markierung mit Salzlösung füllen, eine Kotprobe mit dem Inlett Stanzen und durch Drehbewegungen in dem Salzwasser verflüssigen. Fest drehen und mit der Salzlösung konvex auffüllen. Einen Objektträger bereit halten, ein Deckgläschen vorsichtig auf die gewölbte Flüssigkeit legen und 20 Minuten warten. In der Zeit steigen die Wurmeier an die Oberfläche und setzen sich ab. Nach Ablauf der Wartezeit das Deckgläschen abnehmen und luftblasenfrei auf den Objektträger legen. Fertig ist die Präparation.

„man muss wissen, wie groß das zu betrachtende Objekt ist“, bemerkt Jürgen Stahlschmidt. Unsere zu untersuchenden Eier haben einen Durchmesser von 0,1 bis 0,4 mm, „für die genaue Bestimmung der Art legen wir ein durchsichtiges Lineal zum größenvergleich unter das Mikroskop.“

Für die Bestimmung sind 4 Dinge wichtig: „Größe, Form, Inhalt und die Schale,“ erklärt Anne Happe. Luftblasen, verdautes Futter oder andere organische Bestandteile sind bei richtiger schärfeebene des Mikroskops gut von Wurmeiern zu unterscheiden.

„Durchmessen (sich einen Überblick verschaffen) bei einer Vergrößerung von 100, zügig durchgucken, damit das Salz nicht kristallisiert“, darauf weist Anne Happe hin. Finden sich 1-3 Eier pro Sichtfeld, besteht Handlungsbedarf – eine erneute Wurmkur muss her.

Problematisch sei auch der Befall von Kokzidien, deren Eier man gut von den Magen-Darm-Wurmeiern unterscheiden kann – sie sind erheblich kleiner. „Hier handelt es sich um Einzeller, die den Dünndarm besiedeln, bei massenhaftem Befall sind besonders Jungtiere bedroht“, betont Happe.

Ist die Untersuchung ohne nennenswerten Befall, braucht man erst ca. 3 Monate später wieder „nachsehen“, allerdings bei Stress in der Herde, beim Besitzer und nach dem ablammen sollte auf jeden Fall der Erfolg einer Wurmkur kontrolliert werden.

Danke von meiner Seite aus noch mal an die interessanten Informationen von Frau Happe und Herrn Stahlschmidt, so wie die liebevolle Rundum Versorgung von Ehepaar Weischet, und die netten Gespräche am Rande 😉

– Jo Reuther –

16.03.2014

Ein Lehrgang der besonderen Art!

Thema: Geburtshilfe bei vermuteten Fehllagen.

Wir konnten Herrn Dr. Henrik Wagner von der Justus-Liebig-Universität Giessen gewinnen, um bei uns, ausserhalb der Hochschule, mit seinem Geburtsphantom und drei präparierten Lämmern, ein Tagesseminar zu halten.

Normalerweise werden an diesem Gerät angehende Tierärzte geschult. Es wird gezeigt und geübt in welchen Lagen Einlinge oder Mehrlinge versuchen den Geburtskanal zu passieren, was oft ohne Hilfe von außen nicht möglich ist. Diesmal waren es die Schafhalter die hier ihr Wissen und Können erweitern konnten. Jeder Teilnehmer musste ran. In der Zeit in der Dr. Wagner die Lämmer platzierte, stand der „Prüfling“ mit dem Rücken zum Phantom und die Anderen konnten sehen, wie verdreht die Lämmer lagen. Der Prüfling musste dann, ohne das er selbst etwas sehen konnte, die Anzahl und Lage der Lämmer ertasten und seine weiteren Handlungen erklären und ausführen.

Am Ende des Seminars waren sich alle Teilnehmer einig, dass dieser Lehrgang das Beste war, was sie je zu diesem Thema gehört oder gesehen haben.

An Herrn Dr. Wagner nochmal unseren besten Dank.

13.02.2014

Es war wieder eine gut besuchte Veranstaltung.

Der Haus-und Hoftierarzt vieler Mitglieder, Herr Brünger, war gekommen um Informationen zum Thema Lammzeit und Geburt zu vermitteln.

Bei einigen der Anwesenden hat die Lammzeit schon begonnen.

In diesem Jahr gibt es nach den bisher gemachten Erfahrungen mehr Einlinge als sonst.

Der Tierarzt referierte über die Tragezeit und die daran anzupassende Fütterung.

Den Bedarf machte er durch einige Zahlen klar:

Am 35. Tag der Tragezeit beträgt das Gewicht des Lammes bei einem durchschnittlichen Schaf ca. 3 g, am 120. Tag 1800 g und am 145 . Tag zwischen 3200 und 4200 g

Besonders auf Mineralstoffe und Spurenelemente sollte man achten, dabei aber das Tier nicht zu mastig (fett) füttern um Probleme bei der Geburt zu vermeiden.

Es wurden die im letzten Trächtigkeitsdrittel möglichen Probleme erläutert.

Sehr ausführlich ging Herr Brünger auf die verschiedenen Lagen und Stellungen des Lammes im Mutterleib ein und veranschaulichte anhand eines Stofftieres, wie man diese erkennt und erfühlt.

Weitere Themen waren:

Wann kann man sich bzw. dem Lamm mit etwas Übung selbst helfen und wann sollte man auf die Hilfe eines Tierarztes bauen und wie sollte eine Stallapotheke ausgestattet sein.

Was ist nach der Geburt zu tun und worauf ist zu achten wurde .

Zum Thema Missbildungen wird er noch einmal bei uns einen Vortrag halten.

Nachdem viele Fragen der Mitglieder auch ausführlich beantwortet wurden, bedankte sich Herr Klein im Namen der Mitglieder bei Herrn Brünger.

09.01.2014

Am 9. Januar 2014 hatten wir unsere diesjährige Jahreshauptversammlung.

Nach der Begrüßung der Mitglieder wurde der Bericht unserer Aktivitäten 2013 vorgelesen. Der folgende Kassenbericht konnte genehmigt und die Geschäftsleitung entlastet werden.

In diesem Jahr stand die Wahl des zweiten Vorsitzenden an. Leider stellte sich Herr Bassmann, nach 6 jähriger, ununterbrochener, aktiver Tätigkeit, nicht mehr zur Verfügung.

Frau M. Henke, eine Ouessantzüchterin, wurde vorgeschlagen und einstimmig gewählt.

Wir hoffen, dass Herr Bassmann dem Verein auch weiterhin, soweit möglich, einen Teil seiner Erfahrung und Arbeitskraft zur Verfügung stellt. Der Vorstand war ein eingespieltes Team und es wird einige Zeit benötigen, Herrn Bassmann zu ersetzen.

Weiterhin wurden die Aktivitäten für das Jahr 2014 geplant und wir hoffen, dass die Mitglieder auch im vor uns liegenden Jahr eifrig an den Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.

Texte und Fotos: Weischet